Interview und Foto
Marc
Vorsatz · STERN
Sagen sie
mal, Herr Walz ...
... lieber Tratsch statt
Dauerwelle?
Was auf den Köpfen der
Hauptstadt-Prominenz los ist, weiß niemand besser als
Udo Walz. Aber Waschen-Schneiden-Legen reicht dem
Star-Frisör nicht mehr. Ab Mitte September will er seine
Kontakte nutzen, um haarige Geschichten zu erzählen -
als Herausgeber des Lifestyle-Magazins "Udo".
STERN: Warum der
Berufswechsel?
WALZ: Wechsel? Wieso? Ich
bearbeite meine Köpfe weiter - nur eben doppelt.
STERN: Im Schneiden sind Sie
erfahren, im Schreiben weniger.
WALZ: Deshalb überlasse ich
das journalistischen Profis. Ich spinne die Fäden im
Hintergrund.
STERN: Ihr Salon als so was
wie eine Klatschbörse?
WALZ: Nennen wir es einen
Kommunikationsknoten. Menschen, die etwas bewegen, geben
sich bei mir die Klinke in die Hand. Andererseits, wenn
ich alles ausplaudern würde, könnte ich meinen Laden
dichtmachen. Ich bin der Beichtvater - und der kann auch
schweigen.
STERN: Ihr Konkurrent
Gerhard Meir hatte die Idee schon voriges Jahr...
WALZ: ...ach was, weder Meir
noch seine Schickimicki-Postille "Le Coup" sind
für mich ein Thema. Mein Magazin wendet sich an normale
Leute.
STERN: Dafür klingt der
Titel eitel.
WALZ: So ist er nicht
gemeint. Für mich klingt "Udo" klar und
einfach. So wie das Blatt sein soll.
STERN: Gar kein Klatsch?
WALZ: Dafür gibt's "Im Gespräch mit",
meine einzige Rubrik. Und ab und zu Talkrunden. Aber Klatsch ist eh
das falsche Wort. Ich möchte der Biolek der Magazine sein. Durch seine
dezente Art entlockt er den Gästen manches Geheime - ganz locker und
freiwillig. Genau wie ich.
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